Seit hundert Jahren ist der Palast Berlins erste Adresse für große Unterhaltung. Ursprünglich als Markthalle am Schiffbauerdamm errichtet, später Circus Schumann, daher die alte Adresse Am Zirkus 1. Die Bühnengeschichte des Hauses beginnt, als Max Reinhardt dort am 29. November 1919 das Große Schauspielhaus eröffnete, den Vorgänger des Palastes. Der modernistische Architekt Hans Poelzig schuf in Reinhardts Auftrag einen grandiosen Theaterbau. Ab 1924 kreierte der neu eingesetzte künstlerische Direktor Erik Charell Revuen, die den Ruf und die Ästhetik der Berliner „Goldenen Zwanziger” bis heute prägen.
Am 18. Januar 1934 wird das Haus als nationalsozialistisches Propagandatheater unter dem Namen „Theater des Volkes“ weitergeführt. Das größte Theater des Reiches war direkt dem Reichspropagandaminister Joseph Goebbels unterstellt. Schon im Herbst 1945 wurde der Theaterbetrieb wiederaufgenommen. Am 1. November 1947 erhielt es den heutigen Namen Friedrichstadt-Palast. 1980 musste der alte Palast geschlossen und später abgerissen werden, da sich der Untergrund gesenkt und der Bau dadurch statisch verzogen hatte. Am 27. April 1984 wurde der neue Palast an der Friedrichstraße 107 als letzter großer Prachtbau der DDR neu eröffnet.
An der Friedrichstraße 107 wird die Tradition der Revue glamourös und modern fortgeführt. Die größten Namen der Showbranche standen schon auf der Bühne dieses legendären Hauses. Um nur ein paar zu nennen: Shirley Bassey, Joe Cocker, Phil Collins, Udo Jürgens, Hildegard Knef, Liza Minnelli und Caterina Valente.