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29. September 2025
Es fühlt sich ein wenig so an wie zu Ostern als Kind: Erwartungsvoll steht man mit seinem Körbchen und blickt sich suchend um. Objekt der Begierde sind Steinpilze, Maronen und Pfifferlinge. Pilze sammeln macht Jung und Alt Spaß. Wir zeigen Dir, worauf Du achten musst und an welchen Plätzen Du zum Glückspilz wirst.
Als Ausrüstung für Deine Pilzwanderung empfiehlt sich ein Smartphone (um im Zweifel den Rückweg zu finden und für die Nutzung einer Pilzerkennungsapp als digitaler Pilzberater), ein Messer und ein Korb (Pilze nicht in Plastiktüten lagern). Die Pilze sollten Luft bekommen und nicht zerdrückt werden. Achte darauf, dass Du den Fruchtkörper über dem Boden abschneidest. Im Gegensatz zu Tieren und Pflanzen bilden Pilze kein Gewebe, sondern ein Geflecht aus Zellfäden, auch Myzel genannt. Wenn Du das Myzel unter der Erde nicht verletzt, so können sich weitere Pilzsammler bald an neuen Pilzen erfreuen.

Foto von Jesse Bauer, Unsplash
Die Müggelberg im Köpenicker Stadtforst sind gut zu erreichen. Rund um den Teufelssee und den Müggelberg hast Du gute Chancen, genießbare Pilze zu finden. Jedoch ist es kein “Anfänger Gebiet”, was die Pilzarten angeht.
Östlich von Brieselang, nördlich von Falkensee, soll es das beste Pilz-Suchgebiet geben. Achte auf Moos auf dem Waldboden. Hier fühlen sich die meisten Pilzarten wohl. In diesem Mischwald wirst Du schnell fündig.
Der Tegeler Forst liegt im Nordwesten von Berlin. In der Pilzsaison findest Du hier Steinpilze, Pfifferlinge usw. In diesem Mischwald steht auch der älteste Baum Berlins (“Dicke Marie”).
Rund um Königs Wusterhausen gibt es viele Kiefernwälder. Auch hier findet man Steinpilze. Man sollte schauen, dass sie nicht von Maden heimgesucht wurden. Besonders Boden mit Moos zwischen Laub- und Nadelwald ist eine wahre Brutstätte für Pilze.
Der “Eiskeller” im Berliner Nordwesten ist oft 10 Grad kälter als in der Berliner Innenstadt. Die Gegend ist ideal, um Pilze zu sammeln. Das Klima im Eiskeller begünstigt das Wachstum.
Der Stadt Forst Grunewald ist sehr gut zum Pilze sammeln geeignet. Die Pilzsuche ist etwas abseits der großen Pfade am erfolgreichsten. Du bist hier nicht allein.
In Brandenburg an der Grenze zu Sachsen-Anhalt liegt Fläming – für Pilzfreunde ein Paradies. Zugegeben: Es ist nicht gerade im Vorgarten Berlins, aber wenn Dich das Pilz-Fieber gepackt hat, dann kann man an einem schönen Wochenende gut mal mit Familie oder Freunden einen Ausflug nach Fläming machen.

Foto von Andrew Ridley, Unsplash
Das Symbol für den Glückspilz, den Fliegenpilz, kennen die meisten als Giftpilz. Damit Deine Pilzsuche nicht mit dem Sehen von rosa Elefanten oder gar mit einer Pilzvergiftung im Krankenhaus endet, solltest Du Dich vor dem Verzehr informieren. Wenn gerade kein Pilzexperte zugegen ist und Du den Pilz im Pilzbuch oder mithilfe einer Pflanzen-Erkennungs-App nicht 100% identifizieren kannst, so sollte er lieber nicht in der Pfanne landen.
Im Zweifel kannst Du Dich auch an Pilzberatungsstellen wenden. In der Botanikschule, Unter den Eichen 5, sowie bei der Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburg e.V. in der Potsdamer Str. 68 wirst Du kostenfrei beraten. Es gibt weitere private Pilzsachverständige, die Ihre Dienste anbieten.
Falls Du vermutest, einen giftigen Pilz verzehrt zu haben, dann kontaktiere den Rettungsdienst unter der 112 und den Giftnotruf: 030 – 19 240. Idealerweise kannst Du ihnen sagen, um welchen Pilz es sich handelt. In Berlin gibt es aktuell häufiger Behandlungsfälle von Pilzsammlern.
Einfacher zu erkennende Pilzarten wachsen vor allem im Nadelwald, wobei in reinen Kiefernwäldern noch mal besondere Sorten sprießen.
Von Juni bis November ist die Steinpilzsaison. Beim Steinpilz musst Du aufpassen, dass Du ihn nicht mit dem Gallenröhrling verwechselst. Die Unterseite des Pilzschirms verfärbt sich beim Steinpilz grün und beim Röhrling rosa.

Steinpilz | Foto von Transly Translation Agency, Unsplash

Gallenröhrling | Foto von Chironius, Flickr
Den falschen Pfifferling wirst Du vermutlich am Geschmack erkennen. Er ist ungenießbar. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du von ihm Verdauungsbeschwerden bekommst, auch eher gering. Der falsche Pfifferling ist sehr orange. Er wächst auf altem Nadelholz und nur im September und Oktober.

Pfifferling | Foto von @709am, Unsplash

Falscher Pfifferling | Foto von @709am, Unsplash
Den Wiesen-Champignon wächst auf Wiesen. Ihn solltest Du keinesfalls mit dem tödlichen Knollenblätterpilz verwechseln, der eher unter Eichen und Buchen gefunden wird. Der Giftpilz ist leicht grünlich und hat weiße Lamellen. Finger weg!

Wiesen Champignon | Foto von @naturgucker, Flickr

Knollenblätterpilz | Foto von Uwe Falk, Flickr
Der Maronen-Röhrling wird auch Marone genannt, da er optisch an eine Esskastanie erinnert. Mit ihm bist Du auf der sicheren Seite, er hat keine giftigen Doppelgänger. Der nussige Geschmack begeistert in der Küche.

Maronen-Röhrling | Foto von @deso1904, Flickr
Es gibt verschiedenen Arten des Riesenschirmpilzes. Sie fühlen sich bei Berlin wohl. Der Parasol ist der beliebteste dieser Gattung.

Großer Riesenschirmling | Foto von @cammino, Flickr
Auf den Butter-Röhrling reagieren viele allergisch. Man sollte zunächst mit einer kleinen Portion testen, ob man ihn verträgt. Menschen mit Pilzallergie bekommen von ihm Durchfall und Magenschmerzen. Er wächst in Kiefernwäldern.

Butterpilz | Foto von Uwe Falk, Flickr
September und Oktober sind die klassischen Monate zum Pilze sammeln. Aber auch jenseits der Pilzsaison wird man fündig. Der Steinpilz wächst z. B. ab Juni bis in den November hinein.
Wenn das Wetter im Herbst mild und feucht ist, so gibt es gute Chancen, dass die Pilze tatsächlich “wie Pilze aus dem Boden schießen”. Keine Sorge also, dass Deine Berliner Nachbarn schon sämtliche Pilze gesammelt haben könnten.
Wir wünschen Dir ganz viel Spaß beim Pilze sammeln. Falls Du mehr Ideen möchtest, was Du im Herbst in Berlin unternehmen kannst, dann schaue hier.
Credits Titelbild: Andrew Ridley, Unsplash

2025-12-20 14:13:07 | 1766239987
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