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09. September 2023

MASEL TOV: Zum 150. Geburtstag von Max Reinhardt

Am 9. September 1873 wurde das österreichische Theatergenie Max Reinhardt geboren. Er begründete die Salzburger Festspiele, besaß mehrere Bühnen, darunter das Deutsche Theater, und eröffnete 1919  das Große Schauspielhaus, aus welchem 1947 der Friedrichstadt-Palast hervorging.

Zum 150. Geburtstag und zu Ehren des jüdischstämmigen Gründers hissen wir bis nach der Premierenwoche der FALLING | IN LOVE Grand Show im Oktober vor dem Haus die Flagge: „Jüdische Wurzeln seit 1919“.

   

Das Andenken des Herrn Professors, wie Reinhardt damals respektvoll genannt wurde, wird bei uns in Ehren gehalten. Auf Betreiben von Intendant Berndt Schmidt steht seit 2015 an prominenter Stelle ein Denkzeichen vor dem Haus, das an die drei Begründer unserer Bühnentradition, Max Reinhardt, den Architekten Hans Poelzig und den Revuemacher Erik Charell, erinnert. Alle drei litten ab 1933 in der einen oder andere Weise unter den Nationalsozialisten, Reinhardt als Jude, Charell als Jude und Homosexueller und Poelzig als expressionistischer, im Nazi-Jargon „entarteter“, Künstler und Architekt.

Zur hundertjährigen Jubiläumsvorstellung am 29. November 2019, kuratiert von Verwaltungsdirektor Guido Herrmann, war als erste Stimme des Abends auf der Bühne eine Tonaufzeichung von Max Reinhardt zu hören und Reinhardts Geist schwebt sogar über der neuen Grand Show FALLING | IN LOVE. Intendant Berndt Schmidt arbeitete und übernachtete im Februar ein paar Tage in Schloss Leopoldskron in Salzburg. Von 1918 bis zur Enteignung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1938 war Leopoldskron in Reinhardts Besitz. An Reinhardts Lieblingsarbeitsplatz in dessen prachtvoller Bibliothek entwickelte Schmidt auch den finalen Shownamen: FALLING | IN LOVE.

Diese beiden Pole, das Gefühl des Stürzens und Fallens (falling) und dennoch, neben allem Erschrecken und Zweifeln, den Glauben an die Menschheit insgesamt und an den letztlichen Sieg des Guten (falling in love), durchziehen auch Reinhardts Leben. Im Shownamen wird diese Dualität und Doppeldeutigkeit der Empfindungen durch den Trennstrich verdeutlicht.

Intendant Berndt Schmidt: „Masel tov zum 150. Geburtstag, sehr geehrter Herr Professor! Sie starben vor 80 Jahren, am 31. Oktober 1943 im Exil in New York, jedoch in unseren Gedanken leben Sie fort. Der Palast bekennt sich mit Stolz und vor allem Verantwortung zu seinen jüdischen Wurzeln. Wir vergessen nicht, zu welchen Verbrechen Rechtsextreme in Worten und in Taten fähig sind. Wir stehen ein für Demokratie, Freiheit und Vielfalt.“

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Zertifikat für Exzellenz
Gewinner 2012-2023

Deutschlands bestbewertetes
Show-Theater*

*Gemessen an der Gesamtzahl der
5-Sterne-Bewertungen

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